Jetzt ist Kalenderzeit

pid16425932Jetzt sind unsere Buchläden und Supermärkte voll mit den schönsten und größten Kalendern für das kommende Jahr 2016. Küchen-, Katzen- und Literaturkalender versprechen einem mit bunten Bildern zum Träumen ein schönes neues Jahr. An Weihnachten liegen sie dann doppelt oder dreifach unter dem Tannenbaum – gekauft oder auch liebevoll selbst hergestellt. Kalender gehen immer.
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Carl Melchior – ein Grabstein und mehr nicht

In der jüdischen Zeitschrift Der Morgen gibt es im Januarheft 1935 zwei Nachrufe für Carl Melchior, unmittelbar nach seinem Tod am 30. Dezember 1933. Diese beiden Texte sind für lange Zeit die letzten schriftlichen Quellen über ihn. In der Nazizeit wurde Carl Melchior übergangen und nach 1945 schlichtweg vergessen.
Was für bedeutende Verdienste dieser Hamburger Politiker und Jurist hatte, kann man in diesen beiden Nachrufen nachlesen. Es ist unfassbar und nicht zu erklären, warum er heute immer noch vergessen ist. Es gibt zahlreiche Bücher über jüdische Persönlichkeiten, auch in Hamburg. Aber z.B. in dem Buch von 2011 „Im jüdischen Hamburg: Ein Stadtführer von A bis Z“ taucht sein Name nicht auf.

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Eine Straße für Carl Melchior!

Steller_Abb2Der Krieg ist gerade zu Ende. November 1918 – noch herrscht überall in Deutschland Revolutionswirrwarr. Da beginnen schon die Friedensverhandlungen. Die Delegationen der Sieger und Besiegten treffen sich an verschiedenen Orten, um vor allem die Höhe der Entschädigungen auszuhandeln. Was vom besiegten Deutschland schließlich verlangt wird, übersteigt alle Vorstellungskraft.
Zwei Mitglieder der Delegationen scheren aus und lehnen diese Forderungen ab – der eine ein Engländer, der andere ein Deutscher. Beide verlassen unter Protest ihre Delegation. Sie treffen sich heimlich, tauschen ihre Meinungen aus und werden nahezu Freunde. weiterlesen

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Die Kriegskinder des Ersten Weltkriegs

z_0005Kriegskinder, Nachkriegskinder, Nachkriegsenkel – zu diesem Thema gibt es inzwischen zahlreiche Publikationen. Vor allem Sabine Bode hat dort Pionierarbeit geleistet und in ihren Büchern aufgezeigt, wie die Kinder im Zweiten Weltkrieg unter Vertreibung, Hunger, Verschüttung oder Bombenhagel gelitten haben. Viele von ihnen wurden dadurch traumatisiert. Sie schwiegen darüber bis ins Alter und trugen ihr Leben lang Unsicherheit, Krankheiten und psychische Schwächen mit sich herum.
Aber – so darf gefragt werden: Gibt es nicht auch in der Kindergeneration des Ersten Weltkriegs ähnliche Erfahrungen und Traumata? Haben die ab 1900 Geborenen nicht auch im Krieg Hunger, Verzweiflung und überhaupt die ganze sogenannte Urkatastrophe erlebt? weiterlesen

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Mit dem Fahrrad an die Front

fahrr_0001Stellungskrieg – diesen Begriff kennen wir ja und verbinden damit die Kämpfe bei Verdun oder an der Marne. War man nicht im Schützengraben, nannte man das gegenseitige Töten Bewegungskrieg. Man musste ja erst einmal von zu Hause weg, und zwar schnell. Da war jedes Fortbewegungsmittel recht. Die Eisenbahn, Lastwagen, Automobile und Pferde wurden eingesetzt, um möglichst schnell ins Feindesland zu gelangen. Die Franzosen schickten im September 1914 sogar einige Tausend Soldaten mit dem Taxi an die Front.
Ja, und nun Fahrräder. Wäre das nicht zu langsam und mühselig gewesen? Mit Tornister, Gewehr und Verpflegung? Aber im Verlaufe des Krieges gab es tatsächlich Einheiten, die mit dem Fahrrad ausgerüstet waren und für besonders knifflige Aufgaben eingesetzt wurden. Was waren denn das für Fahrräder? Mountain-Bikes, Klappräder oder Rennräder? weiterlesen

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Ein Denkmal erinnert sich

Ändern sich die Zeiten, ändern sich auch die Straßennamen. Das haben wir in Deutschland 1933, 1945 und 1989 erlebt. Aus dem Südring in Hamburg wurde 1933 ganz schnell die Schlageterstraße. Und ob die Hindenburgstraße ihren Namen behalten oder Otto-Wels-Straße heißen sollte, darüber hat man sich jahrelang in Hamburg gestritten.
Bei den Denkmälern im öffentlichen Raum ist es manchmal ähnlich oder sogar noch heftiger. Da prallen die Meinungen aufeinander: Wo soll das Denkmal stehen? Wie soll es aussehen? Welche Symbole und welche Inschrift soll es haben?

IMG_20150202_110216Eine aufregende Geschichte hat das Denkmal im Zentrum Hamburgs hinter sich, das an die Opfer des Ersten und des Zweiten Weltkriegs erinnern soll. Tagtäglich wird dieser schöne Platz von Touristen aus aller Welt fotografiert. Von allen Seiten. Aber die meisten entdecken erst zu Hause auf ihren Fotos diesen riesigen aufrechten Pfeiler und fragen sich: Was ist das denn für ein merkwürdiges riesiges Steingebilde?

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Fräulein Feldgrau

Versenden und Sammeln von Ansichtskarten war schon vor dem 1. Weltkrieg eine sehr beliebte Beschäftigung. Vor allem wer auf Reisen war, schickte die schnelle Karte. In Großstädten wurde bis zu dreimal am Tag die Post ausgeliefert.

Ab August 1914 begann eine Reisewelle der besonderen Art. Viele deutsche Männer waren zum ersten Mal so richtig weit von zu Hause weg – in Belgien, Frankreich oder Russland. Umso wichtiger war der Kontakt zur Heimat. Also jetzt Feldpost. Meistens Feldpostkarte als schneller Gruß von der Front. weiterlesen

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Großer Krieg und Blaue Reiter

sie starben jungSIE STARBEN JUNG! – so heißt ein 2014 erschienenes Buch über acht Künstler und Dichter vor dem Ersten Weltkrieg. Unter ihnen Franz Marc.
„Welche Gedanken begleiteten die jungen Männer, welche Ideen und Ideale prägten sie. Wie sah ihr Weltbild aus, das ihr Werk formte? Eine ganz neue Gesellschaft, vergeistigt, gereinigt, spirituell gestärkt, würde sich aus den Trümmern erheben. Mit diesen Gedanken malten sie ihre Bilder, zogen sie in den Krieg – und starben jung!“ (Klappentext)

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Henry, der Schwerenöter

Emma und Henry waren 2014 – zumindest in Hamburg – die beliebtesten Vornamen. Wer hätte gedacht, dass diese altmodischen Vornamen eine Renaissance erleben. Das sind doch Namen, die vor 100 Jahren in Mode waren – neben Gertrud und Hans oder Elfriede und Karl. Und Emma und Henry waren natürlich auch dabei.
henr_0003Da ist es ein schöner Zufall, dass uns einige Postkarten aus dem Jahr 1916 erhalten sind, die ein gewisser Henry Weber von seinem Schatz Emma bzw. Emmy erhalten hat. Auf der Vorderseite nur verliebte Pärchen. Wenn wir neugierig die Karte umdrehen, um zu lesen, was Emma so ihrem Henry geschrieben hat, sind wir schnell enttäuscht. Alles nichtssagend, immer die gleichen formelhaften Sätze. Hat man früher so geschrieben? Oder war Emma nur einfallslos oder vielleicht sogar langweilig? Letzteres ist zu vermuten. Denn die letzte Karte, die Henry Weber aufbewahrt hat, kommt von seinem neuen Schatz Helene. Aber der Reihe nach… weiterlesen

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Wort des Jahres 1917: HAMSTERN

Jedes Jahr wird seit 1977 von der Gesellschaft Deutscher Sprache das „Wort des Jahres“ gewählt. Zur Auswahl stehen „Wörter, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben eines Jahres sprachlich in besonderer Weise bestimmt haben.“ Wenn es vor 100 Jahren schon diesen Wettbewerb gegeben hätte, wäre der Begriff „hamstern“ erster Anwärter gewesen, das Wort des Jahres 1917 zu werden. Aber wer hat den Begriff „hamstern“ erfunden oder als erster benutzt? Das ist ähnlich unklar wie bei den heutigen Wörtern des Jahres.

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