Ein Gedicht zum Weinen?

Otmar Hitzfeld hat’s getan. Jürgen Klopp hat’s getan. Man glaubt es nicht, auch Putin hat‘s getan und sogar Helmut Schmidt hat vor aller Welt bewiesen: Männer können weinen. Ob beim Abschied vom geliebten Fußballclub oder in bewegenden Augenblicken der Weltgeschichte – wir sind oft live dabei, wenn im Fernsehen sogenannte gestandene Männer weinen.
Aber es gibt nicht nur Männer, die medienwirksam weinen, wenn die halbe Welt zuschaut. In England ist vor zwei Jahren ein Gedichtband erschienen mit dem herausfordernden Titel „POEMS that make GROWN MEN CRY“. Können Gedichte tatsächlich Männer zum Heulen bringen? weiterlesen

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Ein Schnappschuss für die Heimat

Manchmal ist es ein unscheinbares Foto, das einem auf dem Flohmarkt oder sonst wo zufliegt. Schaut man dann genauer hin, entdeckt man eine fremde und weit entfernte Welt. Weit, weit entfernt und längst vergangen. Aber schon sind wir neugierig und wollen wissen, woher dieses Foto kommt. Wer hat auf den Auslöser gedrückt? Wer hat es aufbewahrt? Wieso ist es auf dem Flohmarkt gelandet? Ist es ein Privatfoto? Ein Schnappschuss? Wir tasten uns vorsichtig heran. Hier ist z.B. ein Foto mit drei Männern – vermutlich ein Amateurfoto. Es ist schon stark vergilbt und etwas schräge im Fotolabor entwickelt worden. Wann und wo ist es wohl entstanden? Oder sagt man geschossen worden? weiterlesen

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Noch’n Gedicht

Kaum hatte der Krieg am 1. August angefangen, da entpuppten sich Tausende von Soldaten als wahre Lyriker. Vor allem die Anfangsmonate brachten eine Fülle an kriegerischen Jubelgedichten hervor. Der Literaturkritiker Julius Bab schätzte für die ersten Kriegswochen die Zahl der Gedichte, die täglich in den Redaktionen von Zeitungen eingingen, auf rund 50.000. Schon 1914 wurde in Freiburg das Deutschen Volksliedarchiv gegründet, wo die während des Krieges entstandenen Lieder und Gedichte gesammelt wurden. http://www.1914-2014.eu/index.php/aktionen/59-lieder-und-gedichte-aus-dem-1-weltkrieg

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Hamburger Kriegsbuch 1914

entkratzt 5075Am 1. April 1915 begannen in Hamburg die Osterferien. Es gab Zeugnisse, denn damals endete das Schuljahr immer zu Ostern. Die Schulabgänger – Abiturienten und Realschüler – wollten hinaus ins Leben und die große weite Welt für sich erobern. Aber es war Krieg. Der dauerte bereits ein halbes Jahr, und niemand wusste, wie es weitergehen würde. Finde ich jetzt in der schwierigen Zeit einen Ausbildungsplatz? Kann ich mein Studium beginnen oder werde ich gleich Soldat? Die Zukunft war für die Jungen und Mädchen ungewiss.
Da hatte die Hamburger Oberschulbehörde einen großartigen Einfall. Sie gab ein Buch in Auftrag, das innerhalb weniger Wochen druckfertig war. Dieses Buch, das in kostbares Leinen gebunden war (336 Seiten), sollte allen Hamburger Schulabgängern auf der Entlassungsfeier mit den Zeugnissen überreicht werden. Es hieß Hamburger Kriegsbuch 1914.
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Auf dem richtigen Pfad/On the right path

Am 23. August 2014 wurde in Lüneburg der sogenannte Friedenspfad offiziell eröffnet. Inzwischen gibt es sogar eine Smartphone-App dafür. Damit kann der Nutzer mobil auf einem Stadtrundgang durch Lüneburg navigieren und sich an 24 Stationen über Denkmale informieren. 19 dieser Stationen befassen sich mit Denkmalen, die an die beiden Weltkriege erinnern sollen.

Friedenspfad-62a8de63In einem Faltblatt wird das Ziel genannt: „Verschiedene Institutionen, Vereine und Einzelpersonen gedenken oft exklusiv jeweils bestimmter historischer Ereignisse und ihrer Opfer. Wir möchten diesen Zustand überwinden und zu Toleranz, gegenseitigem Verständnis und gesellschaftlicher Integration beitragen.“

bergen340_v-vierspaltigDie erste Station dieses Friedenspfads steht mitten in der Stadt auf einer kleinen Rasenfläche. Es ist eine Ansammlung von dreizehn Quadern. Eine gesichtslose Ecke mit Neubauten in Lüneburg – ein Sonnenstudio, ein Bowlingcenter, ein Matratzen-Outlet. Ein Denkmal ist ein Denkmal, ist ein Denkmal – könnte man jetzt fabulieren. Aber warum gerade da, an einer gesichtslosen Kreuzung? weiterlesen

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Sammelleidenschaft 1915

Briefmarken sammeln war vor hundert Jahren für jeden Jungen Ehrensache. Auch Stollwerck- oder Liebigbilder wurden gesammelt und auf dem Schulhof getauscht. stoll_0001stoll_0003stoll_0002Ab 1915 wurden die Jungen nun an ein neues Hobby herangeführt: Geld sammeln für den großen Krieg. Wer darin besonders erfolgreich war, bekam vom Direktor eine Urkunde. Überliefert ist ein aufwändig gestaltetes Blatt, das Ernst Stiel im Frühling 1915 für seine Verdienste überreicht wurde. Wir schauen uns das einmal näher an. weiterlesen

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Wer opfert sich?

herzog_0001Wenn bei ebay Ansichtskarten aus der Zeit von 1914 bis 1918 angeboten werden, sind die meisten Postkarten „gelaufen“ – so nennen das Sammler. Mit Briefmarke, Stempel und mit lieben Grüßen sind sie von der Front in die Heimat „gelaufen“ oder umgekehrt. Ein bestimmtes Bildmotiv aber  gibt es nur als „nicht gelaufen“.
Abgebildet sind fürstliche Herrschaften – der Herzog von Braunschweig z.B. mit seiner Gattin und dem ersten Sprössling. Oder der Kaiser – mit oder ohne Familie. Fürsten eben. Blaues Blut auf Fotos in Sepia. Das kann doch kein Zufall sein, dass diese Fürsten nicht mit der Post an die Front geschickt wurden. Schaut man sich die Rückseite genauer an, findet man des Rätsels Lösung. weiterlesen

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Weihnachtshass 1915

Weihnachten 1914 – da soll es tatsächlich ein bisschen nach Frieden ausgesehen haben. Überall im Lande läuteten in der Heimat die Glocken in der Hoffnung auf ein baldiges Kriegsende im kommenden Jahr. An der Front schwiegen für ein paar Augenblicke die Waffen. Hier und da haben englische und deutsche Soldaten gemeinsam Weihnachtslieder gesungen und sogar miteinander Fußball gespielt. Wenn es nach diesen einfachen Soldaten gegangen wäre, wäre spätestens Silvester Schluss mit dem Krieg gewesen. Oder er hätte gar nicht erst anfangen sollen. Aber wie wir wissen, kam 1915 alles ganz anders. weiterlesen

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Fußball ist unser Leben

Vor einem Jahr ging diese rührselige Geschichte durch die Medien: Weihnachten 1914 haben deutsche und englische Soldaten an der Front ihr Gewehr beiseitegelegt, haben einen kleinen Tannenbaum in die Hand genommen, sind aufeinander zugegangen, haben gemeinsam „Stille Nacht“ gesungen und haben irgendwann aus lauter Feindesliebe angefangen Fußball zu spielen.

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Fotoapparate wurden gezückt und Bilder fanden sogar den Weg in die englischen Zeitungen. Das Spektakel dauerte nicht lange, dann ging der Krieg leider ohne Frontfußball „normal“ weiter. weiterlesen

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Drei Buchtipps zu Weihnachten

In diesen Tagen werden die Bücher in den Buchläden höher gestapelt als sonst. Jetzt vor Weihnachten gibt es wieder neue Bestseller, die man unbedingt gelesen haben muss. Das sagt einem jedenfalls der Buchhändler, das sagt DIE ZEIT, das sagen andere Rezensenten.
In der Abteilung Deutsche Geschichte liegen die Bestseller schon das ganze Jahr über auf hohen Stapeln: Christopher Clark z.B., Jörn Leonhard oder Herfried Münkler. Ob sie allerdings noch gekauft und dann auch noch gelesen werden, ist fraglich. Der Boom Erster Weltkrieg hat nachgelassen. Das Gedenkjahr 1914 ist schon lange vorbei. Vielleicht gibt es aber noch die eine oder andere Perle zu entdecken. weiterlesen

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